Versicherungsberater sind Spezialisten, die bei Fragen rund um das Thema Versicherung mit Rat und Tat zur Seite stehen und unabhängige Beratung bieten. Diese wird entweder auf Honorarbasis angeboten oder direkt in der Provision mit verrechnet, was die Kosten oft undurchschaubarer macht. Was darf eigentlich eine unabhängige Versicherungsberatung kosten?
Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler von Versicherungsberatern unterscheiden
In der Bundesrepublik gibt es derzeit zirka 300 Fachleute, die auf Honorarbasis eine neutrale Versicherungsberatung anbieten. Andere Versicherungsexperten wie Versicherungsvertreter oder Versicherungsmakler, nennen sich häufig auch Versicherungsberater. Sie arbeiten aber in der Regel für ein Unternehmen oder kassieren Provision.
Unabhängige Berater und versicherungsrechtliche Fragen
Besonders empfehlenswert ist eine Versicherungsberatung vor dem Abschluss eines Vertrages, um unzureichende und unwirtschaftliche Verträge ausschließen zu können. Aber auch nach dem Abschluss eines Vertrages kann eine unabhängige Versicherungsberatung Gutes tun. Kreditverträge sind zum Beispiel kurz nach Abschluss noch kündbar. Auf www.guenstigekredite.info finden Sie weitere Informationen.
Versicherungsberatung ist Rechtsberatung
Der Fachmann kann bei Prüfung, Vereinbarung und Änderung von Versicherungsverträgen behilflich sein. Sollte es um die Wahrnehmung von vertraglichen Ansprüchen gehen, darf er auch eine Rechtsberatung durchführen. Allerdings dürfen Versicherungsberater nur außergerichtlich tätig sein. Bei Klageverfahren unterstützen sie den Rechtsanwalt mit gutachterlichen Tätigkeiten.
Wie Sie einen guten Versicherungsberater erkennen
Finanzexperte ist kein geschützter Beruf. Jeder mit Gewerbeschein darf sich so nennen. Die Bezeichnung Versicherungsberater dagegen ist geschützt. Neben der Prüfung als Versicherungsfachmann wird auch eine Erlaubnis der jeweils zuständigen Industrie- und Handelskammer benötigt. Wer an einer neutralen Beratung interessiert ist, findet Hinweise im Impressum und auf der Visitenkarte. Ein weiteres Kennzeichen unabhängiger Versicherungsberater ist ihre Zugehörigkeit zum BVVB. Dadurch hat der Versicherungsberater bestimmte Berufspflichten, die denen von Rechtsanwälten ähneln. Oder fragen Sie einfach nach der Zulassung bei Gericht.
Was darf eigentlich eine unabhängige Versicherungsberatung kosten?
Das übliche Honorar richtet sich nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz und liegt in der Regel zwischen 160 und 200 Euro brutto. Im Falle einer Falschberatung kann der Berater haftbar gemacht werden. Daher versichern sich die Mitglieder des BVVB in der Regel gegen diverse Haftpflichtgefahren.
Provision oder Honorar?
Bei Versicherungs- und Bankprodukten werden die Beratungskosten jedoch auch häufig über eine Provision abgerechnet. Der Kunde erfährt davon in der Regel nichts. Daher sollten Verbraucher bei einer Beratung immer nachfragen, ob und inwiefern Gebühren oder Ausgabeaufschläge fällig werden. Bei Beratungen auf Provisionsbasis ist der Berater in der Regel auch nicht unabhängig. Gute unabhängige Kundenberater verrechnen die Beratungsleitung normalerweise auch gegen Honorar statt gegen Provision.
Beratungen auf Honorarbasis oft günstiger
Bei Beratungen auf Provisionsbasis werden in der Regel zwischen drei und fünf Prozent gezahlt. Bei hohen Summen werden dafür schon mal locker 1.000 Euro fällig. Mit einer unabhängigen Beratung auf Honorarbasis für 130 Euro kommen Interessierte deutlich günstiger weg.
Vermögensverwalter und Finanzplaner, die nur für Honorar arbeiten, arbeiten häufig nicht für Kleinanleger. Mandate werden in der Regel erst ab zirka 150.000 Euro vom Vermögensverwalter angenommen. Es gibt aber auch Berater, die bei einem niedrigeren Volumen mitmachen.
Wann lohnt sich eine Finanzberatung?
Kunden zahlen für eine unabhängige Finanz- beziehungsweise Versicherungsberatung Beträge zwischen 120 und 140 Euro in der Stunde. Bei großen Entscheidungen wie einer Renten-, Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung ist das gut angelegtes Geld. Bei anderen Finanzangelegenheiten, wie zum Beispiel einer privaten Haftpflichtversicherung, lohnt sich das Geld weniger. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich selbst zu informieren, Angebote zu vergleichen und Informationen von Verbraucherzentralen zu nutzen.
Beratung in Verbraucherzentralen
Bei den Verbraucherzentralen werden auch selbst Beratungen angeboten. Die Vereine bieten zum Beispiel Finanz- und Schuldnerberatung an. Außerdem gibt es Hilfe bei der Heizkostenabrechnung. Dazu werden Fragen zu Themen wie Mietrecht und Ernährung beantwortet. Auch eine Patientenberatung ist möglich.
Was kostet eine Beratung in einer Verbraucherzentrale?
Je nach Bundesland sind die Preise verschieden und richten sich in der Regel nach dem durchschnittlichen Einkommen. So kostet eine Beratung von Stuttgarter Verbraucherschützern in der Regel mehr als eine Beratung von Berliner Verbraucherschützern. Auch Telefonberatung wird angeboten und meist im Minutentakt abgerechnet. Rat gibt es übrigens auch mittels E-Mail. Im Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen ist Schuldnerberatung kostenlos.
Wie gut eine Beratung in der Verbraucherzentrale ist, hängt vom Bundesland und von der Ausstattung ab. Durch eine Beratung in der Verbraucherzentrale lässt sich sicher einiges an Geld sparen. Jedoch sollten Interessierte für einen objektiven Rat auch bereit sein, zu zahlen.
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