Die Finanzbranche kämpft mit ihrem schlechten Image, das nicht zuletzt auf der oft fehlenden Beratungsqualität und daraus resultierenden Verlusten auf Verbraucherseite begründet ist. Der Gesetzgeber ist also gefragt, über die bereits veränderten Zulassungsvorschriften für einzelne Berufsbilder hinaus auch die Beratungsqualität in den Fokus der Bemühungen zu stellen.
Finanzen – ein weites Feld
Da das Berufsbild des Finanzberaters kein geschütztes ist, können sich verschiedenste Vermittler und Vertreter so bezeichnen. Ist in Teilbereichen, wie zum Beispiel bei einem Versicherungsvermittler oder Anlageberater, zur Zulassung und Registrierung zumindest eine Ausbildung inklusive Sachkundeprüfung notwendig, kann diese doch nur die grundlegenden Themen abdecken. Die Beratungsqualität resultiert aber zum einen aus der Einhaltung der Vorschriften zum optimalen Beratungsablauf, aus der ständigen Weiterbildung und zum anderen aus der Abhängigkeit der Vermittler von Produktgebern. Während ein unabhängiger Berater nämlich Honorar für die reine Beratungsleistung beanspruchen kann, werden die meisten Vermittler mit Provisionen für die verkauften Produkte vergütet und sind damit auf den Verkauf angewiesen.
Je besser die Ausbildung – desto erfolgreicher die Karriere
Das Dilemma, dass Verbraucher die Honorarberatung und die damit entstehenden Kosten nicht akzeptieren, lässt sich nicht kurzfristig lösen. Würden aber die Ansprüche an die Beratungsqualität mit höheren Ausbildungsstandards unterlegt, die ein Finanzberater vor Zulassung nachweisen muss, könnten die Verbraucher gleich doppelt profitieren. Sie könnten einen kompetenten Fachmann konsultieren und darauf vertrauen, dass er die passenden Produkte für sie auswählt, und ein separates Beratungshonorar einsparen. Allerdings ist die Abhängigkeit der Finanzberater ein weiteres wichtiges Thema, denn so lange diese nur die Produkte eines oder weniger Anbieter im Portfolio haben, wird eine Beratung immer abhängig erfolgen, wie das in jedem anderen Bereich der Wirtschaft auch passiert. Die Verbesserung der Beratungsqualität ist also ein großes und vielschichtiges Thema, das bislang nur im Ansatz angegangen wurde.
Beratungsqualität im Bereich Finanzen soll nachhaltig verbessert werden
Die bisher unternommenen Anstrengungen des Gesetzgebers zur Verbesserung der Beratungsqualität für Finanzdienstleistungen, die teilweise auch bereits geltendem EU-Recht geschuldet sind, reichen noch nicht vollständig aus, um gravierende Effekte für die Verbraucher zu bewirken. Insbesondere auf die Ausbildung sollte stärker Wert gelegt werden – hierbei ist jedoch auch hervorzuheben, dass schon viele Beratungsunternehmen auf dem richtigen Wege sind. Informationen hierzu sowie Ausbildungs- und Karrierechancen in diesem Bereich finden Sie zum Beispiel unter https://www.swisslife-select-karriere.de/.
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