Jedes Jahr aufs Neue schlendern Familienväter in den Keller, um Winterreifen aus dem Kämmerchen zu holen und Väterchen Frost mit griffigem Profil am Gebrauchtwagen zu trotzen. Was über Jahre hinweg zur Routine wurde, verdient allerdings Aufmerksamkeit, die bei vielen mehr und mehr nach lässt. Um die Sicherheit der Familie beim Autofahren zu gewährleisten, sind daher einige Dinge zu beachten.
Hohe Nachfrage
Seit 2010 sind M+S, also Matsch und Schnee, -Reifen gesetzlich vorgeschrieben, was zu einer hohen Nachfrage auf dem Markt führte und so manchen Autofahrer in die Verlegenheit brachte, ein Bußgeld zu zahlen, weil es einfach keine M+S Reifen mehr zu erstehen gab. Wer noch keinen Satz hat, sollte sich also zügig darum bemühen, bevor erstes Glatteis herrscht.
Einmal im Keller gelagert, sind die Reifen vor dem Montieren unbedingt auf ihre Profiltiefe zu prüfen. Vier Millimeter sind bei Ganzjahres-tauglichen M+S Reifen Mindestmaß, um nicht an Traktionsfähigkeit zu verlieren. Gesetzlich vorgeschrieben sind lediglich 1,6 Millimeter.
Oktober bis Ostern
Nach der sogenannten O-O-Regel, ist mit winterfester Bereifung von Oktober bis Ostern zu fahren, um gegen verspätete Witterungseinbrüche gewappnet zu sein. Eine gesetzliche Vorschrift dafür gibt es allerdings nicht. Bedenkt man aber, dass Sommerreifen schon ab 6° Celsius an Haftung einbüßen, macht diese relativ lange Zeitspanne durchaus Sinn.
Wer sich trotz Winterreifenpflicht dazu entscheidet, mit Sommerreifen durch die kalte Jahreszeit zu fahren, muss übrigens mit einer Strafe in Höhe von 40 Euro rechnen. Für Behinderung des Straßenverkehrs durch fehlende M+S-Bereifung wird sogar das Doppelte fällig, einen Punkt in Flensburg gibt es ebenfalls. Ein zumindest finanziell kleines Risiko im Vergleich zu einem Satz Reifen und der eventuellen Montage durch eine Werkstatt – mag man denken – aber was viele dabei außer Acht lassen: Auch der Versicherungsschutz greift im Falle eines Winterunfalls nicht mehr, wenn die Ursache dafür bei falscher Bereifung liegt. Und dann kann es richtig teuer werden.