Betriebliche Altersvorsorge – eine Alternative zu privaten Vorsorgeformen

Viele Menschen haben Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge, doch nur eine kleine Minderheit nutzt diese Möglichkeit. Komplizierte Regelungen scheinen Millionen Berechtigte abzuschrecken, dabei überwiegen die Vorteile. Durch die Umstellung auf Unisex-Tarife erhöht sich die Attraktivität weiter.

Lohnenswert: die betriebliche Altersvorsorge

Die Rentenversicherung besteht aus drei Säulen: Zu der gesetzlichen Rente gesellen sich betriebliche und private Vorsorge. Eine der beiden zusätzlichen Varianten sollten Sie unbedingt abschließen. Dabei zeigt sich bei einem Vergleich, dass gute Gründe für betriebliche Altersvorsorgeverträge sprechen. Dank der Entgeltumwandlung sparen Sie Steuern und Beiträge zur Sozialversicherung. Momentan können Sie bis zu 2784 Euro im Jahr direkt von Ihrem Bruttogehalt in eine entsprechende Versicherung fließen lassen. Dafür zahlen Sie in der Rente dann Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Der Vorzug besteht darin, dass Sie später wahrscheinlich über ein geringeres Einkommen als im Berufsleben verfügen. Dadurch sinkt die Steuerbelastung erheblich, insgesamt handelt es sich damit um eine staatliche Förderung.

Unisex-Tarife machen Betriebsrenten noch attraktiver

Betriebliche Altersvorsorgeverträge schneiden im Vergleich zur privaten Variante oft gut ab, was die Verwaltungskosten betrifft. Das liegt daran, dass Versicherer diese direkt mit Arbeitgebern abschließen. Aufgrund der häufig hohen Anzahl an Mitarbeitern reduziert das den Aufwand. Die Einführung der Unisex-Tarife zum Jahresende 2012 dürfte zudem einen positiven Effekt für die Versicherungsnehmer zeitigen. Anbieter der privaten Vorsorge berechnen die künftigen Renten sehr zurückhaltend, sie lasten den Versicherten einen Risikoaufschlag auf. Sie können kaum einschätzen, wie viele Männer und wie viele Frauen bei ihnen künftig eine Police abschließen. Das spielt aber eine entscheidende Rolle, da Frauen über eine höhere Lebenserwartung verfügen und deswegen mehr Kosten verursachen. Früher konnten sie die Renten nach Geschlecht verschieden kalkulieren, nun müssen sie identisch sein und senken die Leistungen vorsichtshalber für alle. Bei der betrieblichen Altersvorsorge können Gesellschaften besser planen, da sich die meisten auf bestimmte Branchen konzentrieren. In vielen Bereichen bleibt das Männer- und Frauen-Verhältnis recht konstant, eventuelle Änderungen sind zumindest lange vorhersehbar. So können die Assekuranzen auf diesen Risikopuffer verzichten, Versicherte profitieren von höheren Renten.

Betriebliche Vorsorge nicht entgehen lassen

Mit betrieblichen Rentenplänen ergänzen Arbeitnehmer die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Staat fördert dies mit der Entgeltumwandlung, also der Befreiung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Erwähnenswert sind auch die niedrigen Verwaltungskosten aufgrund Kollektivabschlüssen. Die Unisex-Tarife sprechen zusätzlich für die betriebliche Altersvorsorge, da die konstante Geschlechterzusammensetzung Risikoaufschläge überflüssig macht.